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MARTINE KROPKOWSKI schreibt auf dem nie abgetretenen Land der Yuggera. Sie spezialisiert sich auf Geschichten, die die heimlichen Schrecken des Alltags explizit machen. Ihre Werke sind im Tincture Journal und beim Short+Sweet Theater Festival erschienen bzw. aufgeführt worden. Zur Unterstützung ihres aktuellen Projektes erhielt sie die 2020er Mentorship des University of Queensland Press. Sie können ihr @Martine_Krop folgen.
Martine Kropkowski writes in Brisbane on unceded Yuggera land. She specialises in stories which make explicit the quiet horrors of everyday life. Her work has appeared in Tincture Journal and the Short+Sweet Play Festival. She was awarded the 2020 UQP Writing Mentorship for her work-in-progress.
Follow her at @Martine_Krop.
Wenn Augen Löcher bohren könnten wie Rost durch Blech, würde Marieke jetzt sicher durch die Zugwand hindurch in die Vorstadt sehen, die draußen vorbeizischt. Denn Marieke starrte die ganze Fahrt auf einen Kratzer in der Wand, und nachdem sie ihre Entscheidung auf die eine oder andere Weise überlegt hatte, entschied sie schließlich, dass es die richtige war.
Dies ist der dreizehnte Monat der Umstrukturierung und der vierte Tag der Einsparungen. Gestern wurde Celeste verabschiedet, und letzte Nacht hatte Marieke bis zum Morgengrauen geschluchzt, bis die Raben kreischten. Celeste war nicht nur eine gute Verwaltungsangestellte gewesen, sie war eine Freundin. Der Gedanke, dass Marieke nie wieder ihr fröhliches Lächeln und ihre irrwitzigen Ohrringe im Büro herumhüpfen sehen würde, verursacht mit jedem Atemzug körperliche Schmerzen.
Als die Türen sich öffnen, fällt ihr auf, dass der Waggon angehalten hat. Marieke ist an ihrer Endstation. Sie hält ihre Tasche fest, stemmt ihren Regenschirm gegen die Brust und steigt aus—ist dies das letzte Mal?—auf die gelben Fliesen des Bahnsteigs.
Gegenüber von Marieke drängt sich Harry durch die Menge, wie ein Wrack, das gegen die Flut kämpft. Er winkt mit einer Hand über den anderen Leuten, damit Marieke ihn nicht übersieht. Sie treffen sich, nicken einander zu und gehen zusammen mit der Strömung mit.
Harry schweigt.
„Wie geht’s den Kindern?“ fragt sie.
„So gut, wie es angesichts der Dinge zu erwarten ist.“ Auch Harrys Augen sind verschwollen. „Ich habe Cam gesagt, sie soll sie für den Tag aus der Schule nehmen. Sie soll etwas mit ihnen unternehmen, irgendwas, was sie gerne machen würden. Ich dachte, das wäre fair.“
Marieke nickt. Das ist fair.
„Und Deinen?“
„In der Schule. Ich dachte, es wäre am besten, wenn alles wie gewohnt bleibt.“
Harry nickt. „Stimmt.“
Auf der Straße blickt Harry hinter sich, als ob er nach jemandem Ausschau hielte. Er spricht leise. „Hast du über den Umsiedlungsdienst gehört?“
Ein paar Meter vor ihnen baumeln übergroße Anker von den Ohren einer Frau. Für einen Sekundenbruchteil glaubt Marieke, es wäre Celeste, aber natürlich ist sie es nicht.
Sie schluckt. „Den Umsiedlungsdienst?“
„Ich habe es in der Grafikabteilung gehört. Sie sagten, sie haben Gerüchte gehört.“ Er blickt wieder hinter sich. „Anscheinend hat Tagtäglich angefangen, ihn zu benutzen.“
Sie erreichen die unterste Stufe und halten inne, sehen an dem Gebäude hoch, gegen den blauen Himmel—ist dies das letzte Mal? Die Sonne wärmt Mariekes Wangen und sie schließt die Augen, wenn sie nur einen Moment hier verweilen könnte.
„Augen zu und durch.“ Harry bietet ihr seinen Ellenbogen und sie nickt, hakt sich ein.
Geht ins Gebäude hinein.
Marieke loggt sich in ihren Computer ein, tippt ihren Stift auf die Unterlippe und beobachtet, wie sich der Bildschirm organisiert. Heute wird sie nicht produktiv sein. Seit Monaten ist sie nicht mehr produktiv gewesen. Sie hat längst aufgehört, Leute für Interviews anzurufen und hat stattdessen Zitate von anderswo genommen. Das ist alles, was sie machen kann, um mit niemandem sprechen zu müssen.
Der Computer beruhigt sich und Marieke öffnet ihre dreizehnseitige Recherchedatei mit einer Zusammenführung von den besten und schlechtesten Praktiken—ein feuchter Traum für einen BWL-Studenten. Wenn sie letztes Jahr so lange gebraucht hätte, eine Geschichte zu recherchieren, hätte das in Katrins Büro geendet. Aber jetzt scheint es niemand zu bemerken.
Marieke blättert alle dreizehn Seiten durch, neigt den Kopf, und ihr Blick ruht auf dem Foto von Celeste, Harry und ihr, das sie auf die Trennwand gepinnt hat. Einer von Celestes Hündchen-Ohrringen fängt das Licht in einer Kugel ein, die Marieke zuvor noch nicht bemerkt hat.
Aus dem Foyer dringt Judis Stimme wie eine kühle Brise hinein. Mariekes und Harrys leidende Blicke begegnen sich über der Trennwand. Judi verlässt den Aufzug und gibt einen überlauten Seufzer von sich.
„Es kommt, wie es kommt“, verkündet sie gleichzeitig ihrem Publikum hinter den sich schließenden Aufzugtüren und auch den Mitarbeitern im Büro. Sie schlendert zum dritten Arbeitstisch in Mariekes Gruppe und hält inne, bevor sie sich hinsetzt.
„Schönen guten Morgen“, sagt Judi, als sie ihr tägliches Ritual anfängt. Mit einem lauten Knall stellt sie ihren Stahlbecher auf den Tisch, dann ihre Wasserflasche, die Lippensalbe, ihr Handy. Marieke blinzelt bei jedem Knall. Sie und Harry nicken zur Begrüßung und wenden sich wieder ihren Bildschirmen zu.
Judi setzt sich und rückt sich auf dem Stuhl hin und her wie eine Katze, die ihr Bett knetet. Diesmal lässt sie einen größeren Seufzer von sich und Marieke wartet auf ihren unausweichlichen Kommentar. Inzwischen tippt sie nur Quatsch auf den Bildschirm.
Judi räuspert sich. „Na, da hat Celeste aber Pech gehabt, oder?“
Marieke tippt weiter, ihr Druck auf die Leertaste wird immer größer.
„Mm-hmm“, antwortet sie—sie spürt, wie Harrys Gesicht zu ihr hochschaut.
Judi schlürft aus ihrem Stahlbecher, seufzt. „Wir haben doch gewusst, dass es so kommen würde, nicht wahr?“
Hinter der Trennwand schlägt Harry auf seine Tastatur. „Ja, das haben wir gewusst“, sagt er ohne innezuhalten. Harry hat diesen Monat auch noch nichts Veröffentlichungswürdiges produziert.
Judis Stuhl stöhnt, als sie sich nochmals umstellt. Noch ein Seufzer.
Marieke tippt Franz jagt im komplett verwahrlosten Taxi quer durch Bayern 1212121212
Judi lehnt sich zurück, legt die Hände hinter den Kopf. „Besser sie als wir, würde ich sagen.“
Marieke hält inne, ihre Finger bleiben schwebend über der Tastatur stehen. Harry wird auch still.
Judi steht auf, ihr Ziel erreicht, hebt abwehrend die Hände. „Ich sage nur, was ihr auch alle denkt.“ Sie schrammt ihren Becher über den Arbeitstisch, bleibt hinter Harrys Tisch stehen und stöhnt vor Freude über die Wärme, die aus dem Heizungsventil dort herunterrauscht.
„Du hast wirklich den besten Arbeitstisch“, sagt sie zu Harry, stolziert dann zur Teeküche.
Marieke tippt: franz jagt im komplett
franz jagt im
komp
Harry steht auf, blickt sich einmal um, lehnt sich über die Trennwand. Seine Hand bedeckt das dort befestigte Foto. Er flüstert mit zitternder Stimme. „Also hast du deine Entscheidung...“
Marieke neigt sich zu ihm.
„... getroffen?” Er neigt sich näher, noch leiser. „Ich habe mich dazu entschieden—das heißt, wenn du das ebenso tust.“
Marieke schaut sich um, beißt sich auf die Lippe. Sie hatte die ganze Nacht darüber gegrübelt. Gott weiß, es wäre beruflicher Selbstmord. Sie wären beide erledigt—der Vertrag ist eindeutig. Doch sie hatte ihre Entscheidung getroffen. Sie wird es nicht nochmal machen. Das wird sie Harry nicht antun. Nicht wie bei Celeste.
Sie schaut zu Harry, nickt.
Sein Mund öffnet sich ein bisschen. Er nickt zurück. „Gut.“
Gut.
Judi ist zuerst dran. In der E-Mail hieß es, dass sie alphabetisch nach Nachnamen vorgehen. Judi steht auf, nimmt einen letzten Schluck aus ihrem Becher und glättet ihren Rock.
Sie räuspert sich. „Naja gut, wir sehen uns dann bei der Verabschiedung.“
Marieke schluckt, schmeckt den abgestandenen Kaffee von heute Morgen hinter den Zähnen.
Sie beobachtet, wie der Personalleiter Judi in dem kleinen Büro direkt gegenüber grüßt. Sie geben sich die Hand und er schließt die Tür hinter ihr. Mariekes Handy piepst. Eine Nachricht von Harry, der an der Trennwand herumzappelt. Früher haben sie sich immer E-Mails geschrieben, aber seit der Umstrukturierung schreiben sie sich jetzt per SMS.
Hab gehört, dass sie nichts wegen ihrer Katze gemacht hat
Muss ziemlich selbstsicher sein
Marieke bemüht sich, nicht aufzublicken. Sie tippt ihre Antwort: Das ist mit Sicherheit eine Lüge
Bevor sie auf “Senden” drücken kann, öffnet der zweite Personalleiter seine Tür und ruft in einer klinischen Art Harrys Namen. Ohne nachzudenken stellt sich Marieke neben Harry, und sie teilen den vertrauten Blick von Kameraden, die sich zusammen abrackern.
Harry ist blass. Er nickt ihr zu, und sie erinnert sich an ihre Abmachung und nickt zurück.
Im Zimmer denkt Marieke an Celeste. Hat sie sich auch an die kratzigen Armlehnen des Stuhls geklammert? War sie arrogant wie Judi? Blass wie Harry? Hat sie sich darauf konzentriert, gleichmäßig zu atmen, so wie Marieke es jetzt versucht?
Der Mann auf der anderen Seite des Arbeitstisches ist mit etwas auf seinem Computer beschäftigt. Bin gleich bei Ihnen, hatte er gesagt, und Marieke hatte den Drang unterdrückt, über den Tisch zu reichen und seinen Kopf darauf zu knallen.
Am Fenster flattert eine Motte, die an die Außenluft will, die sie nie erreichen wird. Ihre Flügel schlagen entsetzlich gegen die feste Scheibe, und Marieke atmet den Brechreiz weg.
Sie verändern dich, hatte Celeste erst letzten Freitag bei ihrem dritten Glas Sauvignon Blanc gesagt. Stück für Stück bekommen sie dich dazu, etwas zu machen, und du machst es—wem schadet’s schließlich? Aber dann sollst du noch etwas machen und noch etwas. Und plötzlich bist du so tief in das Ganze hineingezogen worden, dass du nicht aufhören kannst, weil wenn du aufhörst, dann müsstest du dich auf alles gefasst machen.
Da hatte sie auch Recht gehabt. Bei Celestes Verabschiedung hatten sie Marieke etwas weggenommen, umgeformt und ihr wieder hineingestoßen, so dass es sich jetzt unbequem anfühlt.
„Also.“ Der Mann schaut auf, justiert seine Manschettenknöpfe, so dass sie gegen den Tisch klirren. „Frau Schwarz, ich heiße Lars Schmidt.”
Sie nickt. Warum in aller Welt würde sie den Namen dieses Mannes wissen wollen? Er faltet seine Hände auf dem Tisch und Marieke riecht sein Rasierwasser, scharf und trocken. Viel zu stark.
„Wir wollen es kurz und bündig machen.“ Er schaut auf seinen Bildschirm. „Sie sind als Features-Schreiberin angestellt.“
Marieke nimmt dies einen Moment auf, die Armlehnen immer noch umklammernd. Lars steht auf, bewegt sich zur Tür.
„Also das heißt...“ Sie möchte sich sicher sein. „Also das heißt...“
„Sie werden heute nicht verabschiedet.“
Lars öffnet die Tür. „Ich gratuliere Ihnen.“
Marieke steht auf, schaut zur Motte hin, die immer noch hoffnungslos am Flattern ist.
Dann schrillt die Sirene.
Auf dem Weg zur Verabschiedung sucht Marieke in der Menschenmenge nach Harry. Der Flur ist von Angestellten überlaufen, die manisch in den Keller wollen. Kai aus der Verkaufsabteilung schreitet neben ihr her und hebt fragend die Augenbrauen.
„Ich nicht“, schreit sie über die Sirene hinweg.
Sie dreht sich um, um nach Harry zu suchen, stolpert aber und wird von Anna aus der Grafikabteilung aufgefangen. Sie fragt auch.
„Ich nicht“, wiederholt Marieke.
Sie gehen weiter, klemmen sich in den Aufzug. Die Türen schließen sich und die Sirene im Flur wird leiser. Marieke zupft Anna am Ärmel. „Was weißt du über den Umsiedlungsdienst?”, flüstert sie, Anna schüttelt warnend den Kopf und deutet auf Katrins starren Hinterkopf neben der Tür des Aufzugs.
Marieke beobachtet, wie die Zahlen auf dem Display rückwärts laufen und auf K stehen bleiben. Die Türen öffnen sich.
Ihre Blase kann jeden Moment versagen.
Sie versucht es nochmal. „Könnte es funktionieren? Könnten wir es schaffen?“
„Jetzt nicht“, flüstert Anna und entfernt sich von Marieke.
Ihre Brust wird feucht mit Schweiß. Wo ist Harry?
Es ist unmenschlich. Es gibt andere Arbeitsplätze. Andere Möglichkeiten. Ein Fachgebietswechsel würde anderen nicht unbedingt die Arbeitsplätze wegnehmen. Irgendwo muss es einen Fachkräftemangel geben. Sie kann das doch nicht wieder machen.
Wird es nicht wieder machen.
Bitte lass es Judi sein.
Die Menge vor ihr ordnet sich auf der Bank. Als Marieke Harry findet, ist es, als wäre ihr eine Abrissbirne auf die Brust gefallen. Einen Augenblick vergisst sie zu atmen: Harry. Es ist Harry in der Verabschiedungskammer.
Marieke atmet ein und umklammert Kais Handgelenke. „Tu es nicht“, fleht sie. „Wenn wir alle es nicht tun…“
Er schüttelt sie ab. „Du weißt, was dann passiert“, sagt er. In seinen Augen sieht sie Mitleid. „Es tut mir Leid, Marieke. Ich habe Harry auch gemocht.“
Anna steht schon an der ersten Station und verlagert ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Judi steht kichernd neben ihr. „Das war knapp, nicht wahr?“, sagt sie und lächelt Anna strahlend zu. Kai nimmt die dritte Station ein, mit düsterem Gesicht. Sie versucht es mit Katrin, die jetzt die vierte Station besetzt.
„Katrin“, fleht sie. „Bei Tagtäglich machen sie es anders. Wir könnten auch…“
Katrin hält inne und dreht sich zu Marieke hin.
„Marieke,“ sagt sie ganz deutlich. „Das ist der einzige gerechte Weg, und das weißt du auch. Auch wenn es uns nicht gefällt, ist es der einzige Weg.“ Katrin deutet auf die fünfte Station. „Jetzt hör‘ schon mit der Hysterie auf und nimm deinen Platz ein. Es gibt genügend andere, die deinen Job nehmen würden, wenn du ihn nicht mehr willst.“
Marieke schaut zur Station. Sie wird es ihm nicht antun; sie hat es ihm versprochen. Sie schaut zu Harry, der an den Pfosten gefesselt ist, die Augen verbunden, der Körper nass und zitternd.
„Nein“, sagt Marieke.
Katrin verdreht die Augen, schaut Marieke an, wie man vielleicht ein nerviges Kind anschauen würde. „Meine liebe Marieke, du hast doch einen Vertrag unterzeichnet. Mitgemacht oder weggemacht. Was wählst du?“
An der Seite nimmt Lars neben den beiden Personalleitern seinen Platz im Dreieck ein. Diejenige in der Mitte bringt ihre Trillerpfeife zum Mund wie eine Sportlehrerin, die gerade einen Regelverstoß bemerkt hat.
„Feuerungsstationen!“
„Entscheide dich“, sagt Katrin, ihr Gewehr anhebend.
Marieke denkt an Cam, Carl und Margarete. Sie werden inzwischen schon einen Anruf erhalten haben; die Umzugshelfer werden bereits dabei sein, ihr Zuhause, ihr Leben abzubauen.
„Anlegen!“
„Marieke!“, jammert Harry durch den Knebel. Sie wimmert. Ihre Kollegen drehen sich zu ihr, gespannt darauf, was sie jetzt machen wird.
Marieke zittert, denkt an Harrys Lachen, an lange Abende in der Unikneipe, an Wochenendausflüge mit den Kindern—die Kinder, um Gottes willen!
Katrin schaut über ihr Gewehr zu Marieke hin und zieht die Augenbrauen hoch, auf das Gewehr vor Marieke hindeutend.
„Marieke!“, jammert Harry nochmal, jetzt heftig weinend. Sie stellt sich ihre eigenen Mädchen vor, wie sie auf dem Schulhof Klatschspiele spielen oder seilspringen, ohne jede Ahnung, dass die Welt der Erwachsenen um sie herum zusammenbricht.
„Zielen!“
„ENTSCHEIDE DICH!“ Katrin ist gnadenlos.
Marieke zögert—stellt sich Niklas vor, wie er einen Anruf erhält, wie die Umzugshelfer bei ihnen zu Hause ankommen, wie ihre Töchter entfernt werden—stellt fest, dass Judi vielleicht doch Recht hatte: besser er als sie.
Die Personalleiterin bläst in die Trillerpfeife und Marieke beißt die Zähne zusammen, entscheidet sich.
Sie hebt das Gewehr auf und schießt Harry in die Stirn, legt das Gewehr wieder hin, glättet ihren Rock, wartet bis die anderen fertig sind. Plötzlich fällt ihr Celeste wieder ein. Sollte sie sich etwa schuldig fühlen? Für solchen Mist hat sie jetzt keine Zeit. Sie bewegt sich zum Aufzug, beschleunigt dann ihren Schritt. Sie wird Judi zuvorkommen müssen, wenn sie das Heizungsventil für sich beanspruchen soll.
Die Umstrukturierung wurde von einem Team aus fünf Studierenden aus dem Englischen übersetzt. Das Team hat sich für eine „verdeckte“ Übersetzung entschieden und folglich den Ausgangstext für den deutschsprachigen Kontext „domestiziert.“ Diese Entscheidung beeinflusste die Übersetzungen vieler (oft eher beiläufiger) kultureller Anspielungen im Ausgangstext, u.a. der Hinweise auf Kookaburras, auf eine Kneipe auf einem Universitätscampus und auf Wochenendausflüge zum Strand. Die Anredeformen am Arbeitsplatz sowie die Namen einiger Figuren wurden auch dem deutschsprachigen Raum angepasst.